Impulse für eine gesunde Geschwisterbeziehung.
Trotz (oder gerade wegen?) eines randvoll mit Spielsachen gefüllten Kinderzimmers können sich Geschwister stundenlang um ein kleines Elektroauto streiten. Und wenn Max bemerkt, dass Leonie ein einziges grünes Gummibärchen mehr hat als sie selbst, ist das Gezanke schon vorprogrammiert. Geschwistertwist statt Geschwisterliebe steht auf der Tagesordnung.
Kennst auch du solche Situationen und Augenblicke voller sinnlosen Rivalitäten unter deinen Kindern und könntest schon beim Gedanken daran aus der Haut fahren? Warum können die kleinen Racker nicht einfach friedlich miteinander umgehen?
Laut Studien kriegen sich Geschwister an die sechs Mal am Tag in die Haare. Das ist völlig normal, da sie sich von Natur aus in einer Konkurrenzsituation befinden. Je näher sie vom Alter her aneinander sind, desto extremer äußert sich dies. Aber muss das ständige Gestreite denn wirklich sein?
Zunächst einmal hilft es zu verstehen, aus welchem Grund es so häufig zu Auseinandersetzungen kommt. Meistens geht es um die Zuwendung und Aufmerksamkeit der Eltern. Wichtig ist hier, die Intention hinter dem streitlustigen Verhalten der Kinder zu erkennen, sie einzuordnen und nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen.
Was du tun kannst, um eine gesunde Geschwisterbeziehung zu fördern.
„Unsere Kluge“, „unser Großer“, „unsere Brave“. Kennst du diese Rollen, die man seinen Kindern oft unbewusst aufdrückt? Dies weckt Erwartungen an die Kinder, worunter diese oft leiden. Reduziere deine Kinder nicht auf eine Charaktereingenschaft. Nenne Sie lieber beim Namen.
Gerade von den „Ersten“ wird oft viel verlangt. Bei Mädchen soll diese Haltung der Eltern sogar besonders stark ausgeprägt sein. Erwarte nicht zu viel von deinem ersten Kind, nach dem Motto: „Du bist jetzt die Große,…“. Verbringe auch bewusst einmal Zeit mit dem ältesten deiner Kids, und gib auch ihm die Zuwendung, die es braucht.
Vergleiche sind selten förderlich, insbesondere unter Geschwisterkindern. Auch wenn deine kleine Tochter schneller schwimmen gelernt hat als ihr schon älterer Bruder, stelle keine Vergleiche auf. Jedes Kind ist einzigartig und hat seine individuellen besonderen Talente und seine eigene Entwicklungsgeschwindigkeit. Besser ist es zu sagen: „Du kannst schneller schwimmen, er ist geschickter im Fahrradfahren. So fühlt sich jedes Kind beachtet und ernst genommen, und es kommen weniger Konkurrenzgedanken auf. Geschwister sind schließlich auch nur Menschen. 🙂
Teamarbeit und gemeinsames Konfliktlösen vor Intervention der Eltern.
Teamarbeit verbindet! Lass die Kleinen einfache Alltagsaufgaben ruhig einmal gemeinsam erledigen. Ob es das Aufräumen des Kinderzimmers oder das gegenseitige Helfen beim Anziehen und Schuhe binden ist: Eine gemeinsame Aufgabe, bei der jeder seine Fähigkeiten einbringen kann, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt die Beziehung zwischen den Kids.
Und wenn es doch mal knallt? Eingreifen solltest du in einen Streit lieber erst dann, wenn er wirklich ausartet oder gar körperlich wird. Gib deinen Kindern die Chance, kleine Auseinandersetzungen auch einmal untereinander zu klären. Das gelingt vielen Kindern sehr gut und auf eine faire Art und Weise, gerade wenn sie schon ein wenig größer sind. Ständige Interventionen von Erwachsenen sind da eher hinderlich für die Geschwisterbeziehung.
Eine tolle gemeinsame Aktion für deine kleinen Racker ist übrigens auch ein Besuch bei mir im Fotostudio für ein gemeinsames Shooting. Ich fange die schönsten Momente deines „Dreamteams/Trios“ etc. gekonnt ein.
Tanja Sahin – Hazel Images